Blattläuse

Blattläuse schädigen die Pflanzen dadurch, dass sie sie erst anstechen und ihnen dann den Saft entziehen, sie schädigen also stechend saugend. Sie sind zwischen 1 und 6 mm gross, die Farbe variiert zwischen grün, gelblich, rötlich, weissgrau oder schwarz.

Schadbild

Blattläuse geben beim Saugen giftigen Speichel in die Pflanze ab, der zu Verkrüppelungen, Kräuselung und Einrollen der Blätter führt. Blüten entwickeln sich unvollständig bzw. sind verformt. Der Pflanzensaft ist sehr energiereich, dementsprechend sind auch die Ausscheidungen der Blattläuse energiereich – sie werden Honigtau genannt. Von dem Honigtau ernähren sich Rußtaupilze, die als schwarzer Belag die Blattoberflächen bedecken und so die Photosynthese einschränken (und schädigen die Pflanzen damit indirekt). Viele Insekten schätzen den zuckerhaltigen Honigtau, so vor allem auch Ameisen. Sie betrillern den Hinterleib der Läuse mit ihren Fühlern und „melken“ sie regelrecht. Ganze Ameisenvölker können weitgehend und vorübergehend ausschließlich von Honigtau leben. Die Läuse profitieren ebenfalls davon, da sie von den Ameisen aktiv vor Feinden geschützt werden. Es wurde beobachtet, dass Ameisen Muttertiere auswählen und sie zu neuen, besseren Standorten transportieren. Blattläuse übertragen (wie alle saugenden Insekten) pflanzenschädigende Viren. Der gefährlichste Überträger ist die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) – sie überträgt bis zu 150 verschiedene Viren, und befällt über 400 Pflanzenarten.

Entwicklung

Viele Insektizide wirken als Atemgifte und erfassen nicht die Eier. Um Wirkungsvoll und mit möglichst wenig Chemie bekämpfen zu können, muss man den Entwicklungskreislauf der Blattläuse kennen. Blattläuse können im Sommer (bzw. im Gewächshaus das ganze Jahr über) unbefruchtet Junge gebähren (Parthenogese = Jungfernzeugung). Männchen treten nur im Herbst auf, die Weibchen legen Eier ab, aus denen im Frühjahr neue Weibchen schlüpfen. Die Entwicklung von der Larve zum Vollinsekt kann in weniger als 10 Tagen vollzogen werden. In einem Sommer entwickeln sich bis zu 10 Generationen, im Gewächshaus sogar noch mehr. Durch die Einsparung der Männchen wird auch noch die Fortpflanzungshöhe pro Generation verdoppelt.

Wirtswechselnde Blattläuse (z.B. schwarze Bohnenblattlaus) leben im Sommer auf krautigen Pflanzen. Im Herbst werden geflügelte Weibchen geboren, die die schwarz gefärbten Wintereier an den Blattknospen von Gehölzen ablegen. Im Frühjahr schlüpfen erneut geflügelte Weibchen, die zu ihren Wirtspflanzen zurückkehren. Nicht wirtswechselnde Blattläuse (z.B. Rosenblattlaus) verbringen ihr ganzes Leben auf einer Pflanzenart.

Bekämpfung

Blattläuse haben eine vielzahl natürlicher Feinde, z.B. Marienkäfer und deren Larven, Schwebfliegenlarven, Florfliegen und ihre Larven, Schlupfwespen, räuberische Gallmückenlarven, Lauf- und Weichkäfer, Ohtwürmer, Spinnen, Raubwanzen, Wespen und viele Vogelarten. Viele dieser Nützlinge sind für den biologischen Pflanzenschutz im Handel erhältlich.

Physikalischer Pflanzenschutz ist zwar manchmal etwas mühselig, kann aber auch hier angewandt werden wenn der Pflanzenbestand nicht zu gross oder der Befall gering ist. Die Läuse können mit Wasser abgewaschen, -gespült oder -gespritzt werden, bei einzelnen grossblättrigen Topfpflanzen (z.B. Monstera deliciosa) können sie auch einfach per Hand oder mit Hilfe eines feuchten Lappens entfernt werden.

Greift man auf chemischen Pflanzenschutz zurück, eignen sich Neudosan, Tamaron, Pririmor Granulat, Unden flüssig, Bladafun II, Jacutin Fog. Wer diese Mittel einsetzt, muss sich peinlich genau an die Anleitung halten und muss sich der damit verbundenen Verantwortung bewusst sein. Mehrfach im Abstand von 7 – 8 Tagen behandeln um auch Neugenerationen zu erfassen, zur Vermeidung von Resistenzen sollte der Wirkstoff mehrfach gewechselt werden.