Natürlich brauchen kranke Menschen Medikamente vom Arzt oder aus der Apotheke, doch für kleinere Beschwerden können Heilpflanzen Wunder wirken. Wer nicht immer gleich zur chemischen Keule greifen möchte, sollte diese 10 Heilpflanzen ausprobieren.
Wie immer gilt: mit ernsthaften Beschwerden und Symptomen, die nach ein paar Tagen nicht verschwinden, immer zum Arzt gehen!
Anis (Pimpinella anisum)
Die Anispflanze wird etwa 70 cm hoch und blüht etwa ab Juli. Während der Wachstumsperiode sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Samen erntet man nachdem die Dolden im August/September verblüht sind, und die Stängel gelb werden. Da die Dolden nicht alle gleichzeitig reif werden, empfiehlt es sich, sie nacheinander zu ernten und die Samen per Hand auszuschütteln oder auszuklopfen.
Anissamen schmecken nach Lakritz und helfen gegen Husten, Asthma, Übelkeit, Verdauungsstörungen und Blähungen. Sie wirken krampflösend und stimulieren die Milchproduktion bei stillenden Müttern. Anis war die Arzneipflanze des Jahres 2014.
Fenchel (Foeniculum vulgare)
Fenchel kann in fast allen Teilen verwendet werden: Blüten, Blätter, Samen und Knolle. Er schmeckt Lakritz-ähnlich. Er braucht ein mildes Klima und einen durchlässigen Boden.
Vor allem die Knolle hilft gegen Völlegefühl, Blähungen, Verdauungsstörungen und Verstopfung.
Ginseng (Panax ginseng)
Als Heilpflanze ist Ginseng schon seit Jahrtausenden bekannt. Er wächst in den kühleren Regionen Nordamerikas und Ostasiens, und wird vor allem wegen seiner Wurzeln angebaut. Ginseng im eigenen Garten anzubauen ist eine kleine Herausforderung, denn er bevorzugt kühlere Temperaturen und einen pH-neutralen Boden. Es dauert etwa 5 bis 10 Jahre bis die Pflanze ausgewachsen ist, und die Wurzeln geerntet werden können.
Ginseng unterstützt das Immunsystem, hilft gegen Erkältungen, verbessert den Blutzuckerspiegel und die Vitalität.
Grüne Minze (Mentha spicata)
Fast alle Minzen wachsen schnell und breiten sich sehr schnell aus. Wenn man nicht aufpasst, überwuchern sie bald das ganze Beet. Am besten pflanzt man sie abseits der restlichen Kräuter, oder in einem Kübel um sie im Zaum zu halten. Minze braucht viel Sonne und feuchten Boden.
Man erntet die Blätter je nach Bedarf, oder man schneidet die ganze Pflanze kurz vor der Blüte über dem zweiten Blätterpaar ab. Minzblätter helfen gegen schlechten Atem, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Husten, Asthma, Zahnschmerzen und beruhigen einen gereizten Darm.
Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine natürliche Hybride der grünen Minze und der Wasserminze.
Koriander (Coriandrum sativum)
Echter Koriander ist ein einjähriges Kraut, dessen Blätter und Samen vor allem in der Küche verwendet werden. Es wächst am besten in durchlässiger Erde, an einem sonnigen bis halbschattigen Ort. Sobald die Pflanzen gekeimt sind, dauert es nur etwa 4 Wochen bis man mit der Ernte beginnen kann.
Koriander hilft gegen Pilzinfektionen und Entzündungen, und sorgt obendrein noch für gesunde Haut und Haare.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Echter Lavendel ist ein aromatischer Strauch, der leicht einen Meter hoch werden kann. Er ist bekannt dafür Angstzustände und Stress zu lindern, und bei Schlafproblemen zu helfen. Man kann ihn auch gegen Magenprobleme wie Völlegefühl oder Verdauungsstörungen einnehmen. Das Öl beruhigt Ausschlag und Insektenbisse.
Lavendel benötigt viel Sonne und durchlässigen Boden. Er sollte nach der Blüte kräftig zurückgeschnitten werden.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Rosmarin ist ein verholzender Strauch mit nadelartigen Blättern und hellblauen Blüten. Er gedeiht sowohl im Topf als auch im Garten, benötigt viel Licht und einen durchlässigen Boden. Rosmarin wächst besonder gut in heißem, feuchtem Klima. Um ihn zum Wachstum anzuregen, muss er regelmässig zurückgeschnitten werden.
Rosmarin wirkt antiseptisch, pilztötend und entzündungshemmend. Man verwendet ihn zur äußeren Wundbehandlung, sowie innerlich gegen Entzündungen und zur Verbesserung des Gedächtnisses.
Salbei (Salvia officinalis)
Die weichen Blätter und Blüten des Salbe werden meist in der Küche verwendet. Er ist aber auch ein wirksamer Antioxidant und ist antibakteriell. Man behandelt mit ihm auch Angstzustände, Müdigkeit, Verdauungsstörungen und Halsschmerzen.
Er benötigt viel Sonne und einen feuchten Boden, im Sommer darf er ausgiebig gegossen werden. Damit die Pflanze produktiv bleibt, sollten verholzte Teile zurückgeschnitten werden. Salbei wird auch als Räuchermittel verwendet, um negative Energien auszutreiben.
Schlafbeere (Withania somnifera)
Die Schlafbeere, auch Ashwagandha genannt, ist entfernt mit der Tomate verwandt und wird seit Jahrhunderten in der ayuverdischen Medizin verwendet, vor allem zur Unterstützung des Immunsystems und gegen Stress. Tee aus den getrockneten Wurzeln hilft gegen Angstzustände, Depressionen, hohes Cholesterin und hohen Blutzucker. Schwangere, und Menschen die bereits Beruhigungsmittel verwenden, sollten die Schlafbeere allerdings nicht zu sich nehmen.
Die Aussaat erfolgt im Spätwinter im Haus, und erst wenn die Gefahr von Frost vorbei ist (Ende Mai) wird die Pflanze nach draußen gepflanzt. Nachdem die Beeren reif sind, und die Blätter anfangen zu vertrocknen, erntet man die ganze Pflanze und trocknet die Wurzeln.
Tulsi (Ocimum tenuiflorum)
Indisches Basilikum, genannt Tulsi, wird seit Jahrhunderten in der traditionallen Indischen Medizin verwendet. Alle Teile der Pflanze können verarbeitet werden. Die Blüten helfen gegen Bronchitis, die Blätter helfen gegen Insektenstiche, und die ganze Pflanze kann gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall eingesetzt werden. Außerdem verbessert Tulsi den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel, beruhigt Entzündungen und schützt vor Magenverstimmungen. Obendrein fördert es das Immunsystem und die Vitalität.
Indischer Basilikum wächst am besten in voller Sonne in feuchtem Boden. Um länger Blätter ernten zu können, sollte man die Blütenknospen regelmässig entfernen. Tulsi wächst stärker, je öfter man erntet.